Am 8. Mai fand bei wechselhaftem Wetter neben dem Glinder Gutshaus eine Mitmach-Kunstaktion für Kinder und Erwachsene statt. Das Motto „Ein Fest für den Frieden“. Organisiert vom Team des Glinder Regenbogen-Spielmobils.

 

Anlass dafür war der 8. Mai vor 70 Jahren. An dem Tag kapitulierte die deutsche Wehrmacht bedingungslos. Eigentlich ergaben sich die Deutschen schon einen Tag früher im Jahr 1945, doch erst am 8. Mai trat die im „Obersten Hauptquartier der Alliierten Expeditionsstreitkräfte in Reims“ unterzeichnete Kapitulation in Kraft.

 

All das war den rund 150 Kindern, die auf der Wiese neben dem Gutshaus viel Spaß hatten, nicht bewusst. Und das ist auch gut so. Denn was gibt es schöneres für die Kleinen, als mit anderen Kindern laut und sorglos zu spielen. Genau das war und ist das Ziel vom Team des Glinder Regenbogen Spielmobils, für die dieses große Friedens-Fest Premierencharakter hatte. „Wir haben morgens um acht Uhr mit dem Aufbau begonnen und waren um 14:03 Uhr fertig,“ erzählte Dieter Busse-Trox nicht ganz ohne Stolz. Er und sein Team schafften es, dass nicht nur das Elefanto-Spielmobil aus Bargteheide mit seiner Bewegungsbaustelle vor Ort war, sondern auch die „AWO“, die kostenfrei für große und kleine Besucher Waffeln gebacken hat. Aber auch die Stadtbücherei und die Bürgerinitiative „Glinde gegen rechts“ waren dabei und inspirierten die Kinder zum lesen und malen.

 

Besonders gut kam bei den Jugendlichen der „Mitmach-Zirkus“ an, in dem zum Beispiel unter Aufsicht auf Balken balanciert oder das Einradfahren beigebracht werden konnte. Aber auch die Möbelwerkstatt fand großen Anklang, in der aus Pfanddosen Tische und Stühle oder Skulpturen aus Ytongsteinen gebaut werden konnten.

 

Für die Erwachsenen war die lehrreiche Ausstellung über Zwangsarbeit in Glinde hoch interessant. Hobby-Heimatforscher Heinz Juhre selbst, der gemeinsam mit Gerrit Oswald die NS-Spuren Glindes wieder sichtbar gemacht hat, stand für Fragen und Antworten zur Verfügung. Warum er das macht? „Jeder soll wissen, wie es gewesen ist und daraus lernen. Man darf seine Vergangenheit nicht verdrängen oder vergessen,“ sagte er einst.

 

Ein schönes Fest, das unbedingt wiederholt werden sollte.