Gefunden am 31. August 2015 im Hamburger Abendblatt (Stormarn)

 

Demonstration und Kundgebung am 19. September vor dem Thor-Steinar-Laden

 

Von René Soukup

 

Vier Jahre Tønsberg in Glinde sind genug – unter diesem Motto organisiert das Parteienbündnis der Stadt in Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative gegen rechts am Sonnabend, 19. September, eine Demonstration gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Treffpunkt ist um 12.30 Uhr in der Marktpassage. Von dort führt der Weg zu dem Geschäft am Glinder Berg, wo seit 2011 Kleidung der Marke Thor Steinar verkauft wird, die bei Neonazis beliebt ist.

 

Die Initiative hält vor dem Laden fast täglich Mahnwache. "Trotz des Geschäftes ist Glinde kein Treffpunkt für Rechtsextreme geworden. Das ist ein Erfolg", sagt Jan Schwartz, Ortsvorsitzender der Grünen, der mit der Aktion ein Signal für eine menschliche Gesellschaft setzen will. "Angesichts der Hetze gegen Flüchtlinge im Internet, Brandanschlägen und Blockaden vor Unterkünften in Deutschland wollen wir zeigen, dass es anders geht." Auf der Abschlusskundgebung wird der grüne Landtagsabgeordnete Burkhard Peters als Redner auftreten. Dann steigen auch 100 bunte Luftballons mit der Botschaft "Glinde ist bunt und nicht braun" auf. Bürgermeister Rainhard Zug moderiert die Veranstaltung. Die Glinder Moscheegemeinde sorgt für das leibliche Wohl.

 

Bereits ab Donnerstag, 10. September, um 18 Uhr zeigt eine Bilderausstellung, die mit Texten untermalt ist, im Marcellin-Verbe-Haus (Markt 2) die andere Seite von Tønsberg. In der norwegischen Stadt hat es im Zweiten Weltkrieg unter deutscher Besatzung ein Konzentrationslager gegeben. Initiativensprecher Hans-Jürgen Preuß: "Es ist uns wichtig zu zeigen, dass das Tragen der Kleidermarke Thor Steinar nicht unpolitisch ist und die Namenswahl für dieses Geschäft keineswegs nur auf eine normale norwegische Stadt hinweist."